Foto: Yuna Bedau

 

Was als kleines "Nebenbei" entstand, nimmt jetzt einen großen, wenn nicht den größten Teil der freien Zeit ein - die Malerei von Peter Görs.

Neben der Musik in den Bands ZAPPNOISE, BLANCK ZAPPATH sowie STRING THERAPY und der Gestaltung eines Zappa-Fan-Magazins, ist die Malerei zur größten Leidenschaft geworden.

 

Der im Sommer 1961 in der ehemaligen DDR geborene Künstler hat immer schon Wege der kreativen Freiheit aus der damals engstirnigen, grauen und künstlerisch eingeschränkten Welt gesucht. Das Hören bestimmter "westlicher Musikrichtungen" war im sozialistisch geprägten Staat unerwünscht. Hört man heute die Geschichten des Künstlers, um an die seltenen und heißgeliebten Schallplatten zu kommen, für die illegale Westkontakte geknüpft und Reisen in liberalere Oststaaten unternommen wurden, so wird dem Zuhörer bewusst, was es heißt, etwas mit echter Leidenschaft zu tun. Als einer der Urväter der legendären Zappanale in Bad Doberan ist das Herausbringen des Zappa-Magazins für Fans und Freunde obligatorisch. 

 

Die Malerei ein weiteres Ventil, diesem der Freiheit verpflichteten Geist. Der Autodidakt arbeitete zunächst hauptsächlich an Portraits, die er in seinen typischen eigenwilligen Farbkompositionen auf die Leinwand brachte. Er experimentierte mit klaren geometrischen Formen auf farblich sehr aufwändigen Hintergründen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Motive in die abstrakte Malerei führten. Das Zusammenspiel der Farben und Formen lösen eine Art instinktives Betrachten aus, denn der Verstand muss sich nicht mit einem gegenständlichen Thema auseinandersetzen, nur das Auge sieht das Bild und die Seele fühlt es. Das Credo des Künstlers besagt, dass alles, was betrachtet werden möchte einen Rahmen benötigt, daher ist jedes Bild, ob nun in Öl oder Acryl, auf Leinwand oder schwerer Industriepappe aufwendig und stets individuell gerahmt.

 Text: Kerstin Görs

Foto: Karsten Bethke